Die Allgemeine Grundausbildung (AGA) der Deutschen Bundeswehr soll den Rekruten die Grundlagen militärischer Fertigkeiten vermitteln. Der Grundwehrdienstleistende lernt, was er als Soldat wissen und beherrschen muss. Sie ist für alle Soldatinnen und Soldaten grundsätzlich gleich konzipiert. Ein geringerer Ausbildungsanteil bleibt den speziellen Erfordernissen der jeweiligen militärischen Organisationsbereiche (Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst) bzw. der Teilstreitkräfte (Heer, Luftwaffe, Marine) vorbehalten. Im Zentralen Sanitätsdienst erlaubt der Status als Nicht-Kombattant den Verzicht auf Teile der Gefechts- und Schießausbildung. Durch die Reduzierung der AGA in diesen Truppenteilen auf zwei Monate nutzt man die gewonnene Zeit für die Ausbildung von Sanitätsgrundlagen. In der Marine trifft die AGA in der Form wie bei Heer und Luftwaffe im Wesentlichen nur für Soldaten im Marinesicherungsdienst zu. Für Soldaten anderer Verwendungsreihen wird sie in der Regel kombiniert erfolgen - je sechs Wochen allgemeinmilitärische und marinespezifische Ausbildungsinhalte.
Zur Ausbildung in der Allgemeinen Grundausbildung gehören in erster Linie eine Schieß- und Gefechtsausbildung (je nach Truppe und Ausstattung bspw. G3/G36, MG3 und die P1/P8), das Erlernen militärischer Umgangsformen (Formaldienst), die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit (Eingangs- und Ausgangs-PFT, Märsche), sowie die Vermittlung theoretischer Kenntnisse (Rechte und Pflichten eines Soldaten, Grundlagen und Bedeutung des Grundwehrdienstes, Politische Bildung).
Die AGA erstreckt sich über die ersten drei, im Sanitätsdienst zwei, Monate der Wehrdienstzeit. Zum 1. Juli 2010 wurden 13.370 Wehrpflichtige einberufen (Quelle). 2.270 von ihnen haben sich schon von Anfang an für eine freiwillige Verlängerung des Grundwehrdienstes entschieden (FWDL). 6.920 der 13.370 Wehrpflichtigen leisten ihren Wehrdienst beim Heer, 1.840 bei der Luftwaffe, 3.090 bei der Streitkräftebasis und 900 beim Sanitätsdienst. Die Marine beruft zum 1. Februar, Mai, August und November ein. Am 1. August werden dort voraussichtlich 620 Wehrpflichtige ihren Grundwehrdienst antreten. Derzeit befinden sich 33.236 Soldaten im Grundwehrdienst (Stand Dezember 2009). Damit bilden sie 13,4% der gesamten Stärke der Bundeswehr. Im Heer sollen in Zukunft 15.200 GWDLer dienen. Bei der Luftwaffe sind es 5.400, bei der Marine rund 800 GWDL, beim zentralen Sanitätsdienst 2.300 und in der Streitkräftebasis 6.300.
Während der Grundausbildung, meistens nach 2/3 der AGA, legen die Rekruten ihr feierliches Gelöbnis ab. Sie geloben, "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen, und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen." Soldaten auf Zeit schwören dies. Weiterhin werden FWDler oder SaZs auf Auslandseinsatze nach der AGA vorbereitet. Wehrpflichtige, die lediglich neun Monate dienen (normale Grundwehrdienstleistende), dürfen nicht an Auslandseinsätzen teilnehmen. Kurz vor Ende der Allgemeinen Grundausbildung müssen die Soldaten ihr erlerntes Wissen bei der "Rekrutenbesichtigung" beweisen. Nach der Grundausbildung werden Kenntnisse vertieft und die Soldaten für ihren künftigen Aufgabenbereich vorbereitet.