Geländetage, BiWak, PFT, Feierliches Gelöbnis & Rekrutenbesichtigung
Neben Ausbildungen in der Kaserne selbst wird der Rekrut mehrmals mehrere Tage im Gelände verbringen und auch übernachten (BiWak). Dazu gehört das Anlegen von Stellungen und Alarmposten, der Kampf im bewaldeten Gelände, Karten- und Kompassausbildung, die Tätigkeiten als Meldesoldat, das Verhalten bei Nacht und vieles anderes. In Verbindung mit den Geländeaufenthalten werden erste längere (Leistungs-)Märsche durchgeführt (von 5 bis 20km). Seltener werden in der Allgemeinen Grundausbildung auch Orientierungsmärsche durchgeführt, bei denen der Soldat auf sich allein gestellt den Weg zu bestimmten Punkten finden muss.
Weiterhin steht auch Sport auf dem Dienstplan. Der Physical Fitness Test (PFT), der als sogenannter Eingangs- bzw. Ausgangstest zu Beginn und Ende der AGA durchgeführt wird, soll dem Soldaten zeigen, wie sich die Ausbildung auf seine allgemeine Leistungsfähigkeit ausgewirkt hat. Zum eher militärischen Sport gehört das Überwinden der Hindernisbahn, wo vor allem die Eskaladierwand immer wieder zum Stolperstein für die Rekruten wird.
Einer der Höhepunkte der Grundausbildung ist das Feierliche Gelöbnis, das entweder in der Kaserne selbst oder auch in der Öffentlichkeit stattfinden kann. Dazu wird die Familie eingeladen und den Rekruten ist es erlaubt, mit seinen Angehörigen den Tag zu verbringen. Auf das Gelöbnis bereitet der Formaldienst vor, wo das korrekte Marschieren im Gleichschritt gelehrt wird und der Verlauf des Gelöbnisses mehrmals geprobt wird.
Es gibt die Möglichkeit, das Gelöbnis zu verweigern. Soldaten, die davon Gebrauch machen, müssen damit rechnen, dass sie während ihrer Dienstzeit nicht befördert werden und ihnen nach Abschluss der Grundausbildung keine sensiblen Aufgaben zugewiesen werden. Sollten Soldaten z. B. aufgrund einer Erkrankung nicht am Gelöbnis teilnehmen können, wird das Gelöbnis zu einem späteren Zeitpunkt meist im Dienstzimmer des zuständigen Kommandeurs nachgeholt.
Den Abschluss der Allgemeinen Grundausbildung bildet die Rekrutenbesichtigung, die je nach den Festlegungen des Kompaniechefs unterschiedlich ausfallen kann. Meist verlegt er die Kompanie für mehrere Tage ins Gelände, wo der Rekrut alle gelernten Fähigkeiten unter Beweis stellen muss. Angefangen beim Aufbau des Platzes der Gruppe über verschiedenste Aufgaben, z.B. das Behandeln eines verletzten Kameraden, muss er korrektes soldatisches Verhalten beweisen. Oftmals werden auch kleine Kampfhandlungen geführt, z. B. das Überfallen von Fahrzeugen oder feindlichen Gruppen, auch Meldebahnen sind sehr beliebt. In der Praxis hat die Rekrutenbesichtigung trotz anderslautender Kommentare der Ausbilder für gewöhnlich keine Auswirkung darauf, ob man die AGA besteht oder nicht.